Tennet: Standort Sillenstede mit vielen Fragezeichen

von Hinrich Neumann (Kommentare: 0)

Dr. Maren Bergmann (Tennet, von links) und Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies gaben Auskunft zu dem geplanten Projekt. Bürgermeister Gerhard Böhling moderierte die gut 2-stündige Infoveranstaltung.  

 

Der Netzbetreiber Tennet zieht neben den bisher genannten vier Standorten für das neue Umspannwerk mit Konverterstation inzwischen weitere in Betracht. Der sehr kritisch betrachtete Standort "SO3" zwischen Sillenstede und Fedderwarden (genau: zwischen Wulfswarfe und Connhausen) steht auf der Prioritätenliste mittlerweile sehr weit hinten. Das zeigte die gut 2-stündige Informationsveranstaltung, die am Samstag (17. April) in Sillenstede stattfand. 

Zu der Hybridsitzung hatte die Stadt Schortens auf Anregung der stellvertretenden Bürgermeisterin Anne Bödecker (SPD) und Ratsherr Maximilian Striegl (CDU) eingeladen. Pastor Wolfgang Machtemes hatte dafür dankenswerter Weise nicht nur das Gemeindehaus zur Verfügung stellt, sondern auch eine Live-Übertragung via Youtube organisiert, damit sich möglichst viele Menschen über den Stand der Planung zu dem 36 ha großen Umspannwerk informieren konnten. 

Rede und Antwort standen nicht nur die beiden Vertreter von Tennet, Dr. Maren Bergmann und Matthias Wantia, sondern auch Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies. Die Veranstaltung hatte Schortens Bürgermeister Gerhard Böhling moderiert. Geladen waren zudem sämtliche Stadtratsfraktionen, damit auch sie auf dem neuesten Stand sind. Auf Seite der Sillensteder waren anwesend Jan Bölts (Dorfgemeinschaftsvorsitzender) und Hinrich Neumann (Bürgervereinsvorsitzender) sowie Wolfgang Machtemes (verantwortlich für die Technik und Durchführung). Jan Bölts und Hinrich Neumann konnten auch Fragen der Dorfbewohner weiter geben, die per Whatsapp oder Youtube-Chat während der Veranstaltung eingingen. 

Das Fazit der Veranstaltung: Sowohl Tennet als auch die Stadtverwaltung Schortens, die Dorfgemeinschaft Sillenstede und Umweltminister Olaf Lies waren sich einig, dass ein Standort im ohnehin industriell genutzten Voslapper Groden für alle Dörfer (Sillenstede, Sengwarden und Fedderwarden) der beste Weg wären. Dem steht gegenüber, dass dort ein EU-Vogelschutzgebiet liegt. Lies stellte aber in Aussicht, dass man mit Brüssel verhandeln wolle, ob man diesen Schutz dort nicht aufheben und ein besser geeigneteres Gebiet an anderer Stelle als Ausgleich einrichten könne. 

Zu dem aus Sillensteder Sicht sehr kritischen Standort S03 (siehe Grafik oben) erklärte Bergmann, dass inzwischen eine Stellungnahme der Bundeswehr vorliege, die wegen der Funkstation in Sengwarden Einwände hätte. Aus dem gleichen Grund ist ja eine 10 m hohe Abschirmung der neuen, elektrifizierten Bahnlinie in Connhausen/Anzetel geplant, weil  Störungen mit dem Funkverkehr erwartet werden. Wie Bergmann weiter ausführte, spreche auch die Klinkerstraße zwischen Sillenstede und Fedderwarden gegen den Standort, weil sie für den Schwerlastverkehr während der Bauphase nicht geeignet sei. Das Argument, dass die Straße mitten durch das Umspannwerk gehe, sei dagegen kein Hindernis:  Dafür könnte das Umspannwerk (rund 17 ha) auf der einen Seite und die Konverterstation auf der anderen Straßenseite installiert und mit Erdkabel oder Freileitungen verbunden werden. 

Bergmann stellte auch in Aussicht, dass es demnächst noch eine Info-Veranstaltung auf Landkreisebene geben soll. 

Wer die gesamte Info-Veranstaltung noch einmal ansehen möchte, kann dieses auf Youtube machen: https://www.youtube.com/watch?v=GDAWA18bnKY.

Der Bürgerverein wird zusammen mit der Dorfgemeinschaft weiter an der Sache dranbleiben und über neue Entwicklungen informieren. 

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