Gedenkstunde am Ehrenmal

von Hinrich Neumann (Kommentare: 0)

Traditionell fanden sich am Totensonntag nach dem Gottesdienst Vertreter der örtlichen Vereine am Ehrenmal in der Carl-Woebken-Allee, um der Kriegstoten zu gedenken.

Während Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr Sillenstede einen Kranz aufhängten, spielten drei Angehörige des Musikzugs Sillenstede mit Trompete und Schlagzeug zweistimmig das Kirchenlied „Amazing Grace“. Mit dabei waren neben zahlreichen Bürgern auch Fahnenträger des Bürgervereins, des Schützenvereins und des TUS Sillenstede. Zudem gab es uniformierte Abordnungen des Trommler- und Pfeifferkorps sowie des Schützenvereins Sillenstede.

Dorfgemeinschaftsvorsitzender Jan Bölts zitierte in seiner feinsinnigen und mit mahnenden Worten gespickten Rede u. a. den ehemaligen Reichstagspräsidenten Paul Löbe, der in seiner Rede bei der ersten offiziellen Volkstrauertagsfeier sagte: „Es müssen Gesetze geschaffen werden, durch welche die für einen Kriegsausbruch verantwortlichen Diplomaten und die Journalisten gezwungen würden, als erste in die Schützengräben zu gehen.“ Er ging auch der Frage nach, ob Gedenkstunden wie diese noch zeitgemäß seien und kam zu dem Schluss: „Gerade im Hinblick auf das sich für jeden sichtbar verändernde Klima und den damit einhergehenden Ernteausfällen in Teilen der Welt ist in Zukunft mit weiteren Kriegen und Kriegsflüchtlingen zu rechnen. Krieg macht hungrig. Und Hunger erhöht das Risiko für bewaffnete Konflikte. Umgekehrt gefährden Kriege die Ernährungssituation der Bevölkerung - vor allem dann, wenn Hunger bewusst als Kriegswaffe eingesetzt wird.“ Es werde zu weiteren Flüchtlingsströmen kommen. In vielen Ländern würden sich die rechten Parteien durchsetzen und die Politik der Völkerverständigung auf der Strecke bleiben. Darum sei ein gemeinsames Gedenken an diesem Tag immer noch zeitgemäß und es werde noch lange Zeit bleiben.

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